Geschichte

Gnadenkapelle Altenburg im Laufe der Zeit

1868

Erscheinung des Herren

Nach der Grundsteinlegung am 4. Juli 1868 wurde das Bauwerk im Jahr 1869 als erste Gottesdienststätte der römisch-katholischen Kirchengemeinde unter dem Namen „Erscheinung des Herrn“ eingeweiht. Die Stadt unterstützte das Bauvorhaben mit 200 Talern, Herzog Ernst I. von Sachsen-Altenburg spendete weitere 50 Taler für die Glocke.

Errichtet wurde das Gebäude der Kapelle inmitten einer gründerzeitlichen Wohngegend. Um die besondere Bedeutung des Gotteshauses hervorzuheben, wurde es freistehend in einem höhergelegenen Gartengrundstück platziert und so von der Straßenfront zurückgesetzt.

Gnadenkapelle Altenburg - historische Aufnahme

1869

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Zeugnis der Musikgeschichte

Mit der Poppe-Lahmann-Orgel befindet sich ein wichtiges Original von 1869 in der Gnadenkapelle. In ihrer Kleinheit stellt sie ein bedeutendes Zeugnis der Musikpraxis des 19. Jahrhunderts dar. Die über 150 Jahre alte Orgel wurde während der Sanierung abgebaut, begutachtet und bei der Firma Hermann Eule Orgelbau GmbH in Bautzen eingelagert, bis sie zur Eröffnung der Gnadenkapelle 2022 schließlich wieder ihren Weg zurück in den Betsaal fand.

1880

Kirche mit Eigensinn

In ihrer schlichten Form und Gestaltung hat die spätere Gnadenkapelle teilweise Ähnlichkeiten mit ein Wohnhaus. So besteht eine bauliche Besonderheit darin, dass sich das Gebäude über zwei Etagen erstreckt. Anders als üblich sind Orgel und Altar im ersten Obergeschoss zu finden. Im Erdgeschoss befindet sich der ehemalige Dienst-/Wohnbereich, welcher anfangs durch die Kirchenverwaltung genutzt wurde und zwischenzeitlich verschiedenste Nutzungen durchlief. Zuletzt wohnte die Altenburger Familie Siegel im Erdgeschoss und sorgte für einen reibungslosen Ablauf der stattfindenden Gottesdienste und Feierlichkeiten.

Historische Aufnahme Gnadenkapelle Altenburg

1950 – 2005

Historische Aufnahme Gnadenkapelle Altenburg

Originaltreue

Bis 1950 wurde die Kapelle als katholische Kirche genutzt. Aufgrund der wachsenden katholischen Gemeinde, wurde das Gebäude bald zu klein. Man beschloss umzuziehen und übergab das Grundstück der evangelischen Kirche. Ab 1994 wurde die Gnadenkapelle von der Evangelischen Kirche Altenburg als Archiv genutzt.

2005 – 2017

Leerstand

 

Von 2005 bis 2017 stand die Gnadenkapelle leer.

Leerstand

2017 – 2022

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Werte erhalten

2017 kauft schließlich Enrico Landgraf die Gnadenkapelle, um sie bis 2022 vollständig und so originalgetreu wie möglich zu sanierten. Von besonderer Bedeutung für die Fassade sind die spitzbogen Bleiglasfenster, in denen unter anderem die vier Evangelisten zu sehen sind. Die besondere neugotische Fensterkunst ist bis heute im Original erhalten.